Eine Methode, um die Aufnahmefähigkeit zu erhöhen, ist die Entspannung des Gehirns durch ein Mantra. Noch wirkungsvoller ist jedoch die Visualisierung eines Yantra, was wenig Eltern wissen. Diese Methode ist direkter, weil sie nicht ganz so entspannend wirkt, wie ein Mantra. Durch ein Yantra entsteht eine innere Dynamik und ein inneres Erwachen.
Wenn gewünscht wird, dass sich Kinder entspannen, wird das meistens mit Musik versucht. Wenngleich das nicht verkehrt ist, so sollte immer bedacht werden, dass das Hören von Musik in gewisser Weise Inaktivität erzeugt. Natürlich gibt es Musik, die Kinder ausdrucksstark macht, sie wachrüttelt (und dazu gehört Kirtan), doch meistens erzeugt sie eine Art Trägheit oder Schläfrigkeit im Geist. Trägheit und Inaktivität sind keine yogischen Eigenschaften, besonders dann nicht, wenn es Sinn und Zweck ist, die Potentiale in einem Kind zu erwecken.
Musik ist zwar ein Teil von Yoga und Musik nimmt auf dem Yogaweg einen wichtigen Platz ein. Es spielt jedoch eine große Rolle, für welche Musik wir uns entscheiden. Das Chanten von Mantras und Kirtan hat eine positive Wirkung auf das Gehirn. Bei unsystematischer oder die Sexualität stimulierender Musik wissen wir oft nicht, was wir damit anrichten können.
Noch immer wenig bekannt ist dagegen das Visualisieren eines Yantras. Diese yogische Übung ist ausgesprochen dynamisch und aktivierend. Durch die Wahrnehmung des Yantras werden ununterbrochen Schwingungsmuster im Bewusstsein erzeugt, die allmählich auf höhere Wahrnehmungsebenen führen und von hier kann keine Rückwärtsbewegung eintreten. Die Konzentration auf ein bestimmtes Yantra regt einen entsprechenden Archetyp im Gehirn an, so dass ein Erwachen auf höherer Ebene stattfinden kann.
Wir sollten also darauf bedacht sein, das kindliche Gehirn auf aktive Weise wach zu rütteln. Jede Übung, die wir einem Kind geben, sollte Bewegung oder eine Art Erwachen möglich machen und hier nehmen Yantras einen herausragenden Platz ein.
(Aus: Yoga Heft Nr. 18) - Swami Satyananda